von 1985 bis 2004:

Zum 60. Jubiläum suchte die "Harmonie" den Kontakt zu der schweizerischen Kapelle aus Zimmerwald-Niedermuhlern. Die Gastkapelle überzeugte am Sommerfest 1985 mit hervorragender musikalischer Leistung und übertrug ihre Spielfreude auch auf die Anwesenden. 2 Jahre später konnte wir einen Gegenbesuch abstatten, der allen unseren teilnehmenden Musikern unvergeßlich geblieben ist. Wir durften sie nach so langer Zeit auch bei unserem diesjährigen (2004) Bezirksmusikfestes wieder begrüßen.

Weitere Höhepunkt an diesem Sommerfest 1985 waren ein Massenorchester der Straubenhardter Vereine und ein zusammen mit dem Spielmannszug Pforzheim durchgeführter Zapfenstreich. Die Feuerwehr Feldrennach beteiligte sich an diesem Zapfenstreich durch die stimmungsvolle Beleuchtung des Zeltes mit Fackeln. Besonders an diesem Jubiläum zeigte sich auch das mittlerweile selbstverständliche gute Miteinander der örtlichen Vereine, das wenige Jahre zuvor eher von Konkurrenz und Mißgut gezeichnet war. Wie auch damals war 2000 der Festumzug ein zentraler Punkt des Festprogramms. Der damalige Bürgermeister und Schirmherr des Festes Walter Weissinger war voll des "Stolzes" auf den Musikverein und nannte die "Harmonie" einen "guten Botschafter nach innen und außen".

Aus diesen Worten wird auch die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Vereinen deutlich. Das dankten die Straubenhardter Musikvereine dem Bürgermeister mit einem gemeinsamen Ständchen zu seinem 60. Geburtstag 1987. Im Jahre 1988 überraschte der Musikverein Feldrennach die Anwohner mit dem 1. Straubenhardter Automarkt, der parallel zum Sommerfest stattfand. Mit dieser Besonderheit zeigte der damalige Vorsitzende Herbert Gemeinder neue Wege für festliche Veranstaltungen auf. Seither ist die Vorstandschaft der "Harmonie" bestrebt, gute Ideen in die Tat umzusetzen. Im darauffolgenden Jahr übergab Herbert Gemeinder sein Amt an Gerhard Delbeck, der allerdings zweieinhalb Jahre später aufgrund von Meinungsverschiedenheiten sein Amt niederlegte. In dieser Zeit, Ende 1990 bis Anfang 1992, lenkte Dieter Wackenhut als 2. Vorsitzender das Vereinsschiff bis Joachim Scheffler 1992 als 1. Vorsitzender das Steuer in die Hand nahm. Trotz dieser wechselhaften Zeit in der Vorstandschaft leistete der Verein viel Neues. Unter dem Jugendleiter Heinz Schönthaler wurde 1987 eine Schülerkapelle mit dem Dirigenten Alfred Graf der Öffentlichkeit vorgestellt. Heinz Schönthaler organisierte auch die kulinarische Verpflegung der Vereinsfeste, für die der Feldrennacher Musikverein weithin bekannt ist. Das Banholzfest am Vatertag ist durch das gute Miteinander von einer kleinen "Hocketse" zu einem beliebten Ausflugsziel der umliegenden Gemeinden geworden.

Ein schon langes angestrebtes und 1986 mit der Gemeindeverwaltung diskutiertes Ziel wurde erreicht: Im November 1989 wechselte der Musikverein vom Probenraum in Ottenhausen in das neu renovierte Vereinsheim am Marktplatz in Feldrennach. Gemeinsam mit dem Gesangverein wurde die Sanierung der ehemaligen Milchzentrale der Raiffeisenbank durch die Gemeinde von den Mitgliedern in den Jahren 88 und 89 tatkräftig unterstützt. Es ist das musikalische Herz von Feldrennach.

Der Musikverein gestaltet in vielfältiger Weise das gesellschaftliche Leben in Feldrennach. Das Frühjahrskonzert wurde zum ersten Mal bei drei Musikstücken von einem Sänger begleitet ("New York, New York"). Es folgte die Begleitung der Einweihung des Aussichtsturms "Schwanner Warte" nach seiner Restauration. Im Jahr 1991 macht der SDR seine "Nahaufnahme" im Vereinsheim von Feldrennach und die "Harmonie" spielte zur Freisprechung der Gesellen der Handwerkskammer in der Stadthalle Pforzheim. Bei der Landesgartenschau 1992 organisierten die einzelnen Vereine des Enzkreises und die Stadt Pforzheim wochenweise das Programm. In der Straubenhardter Woche durften die Musikvereine nicht fehlen. Zusammen mit den Kapellen aus Conweiler und Langenalb brachte die "Harmonie" auf der Gartenschau die Blumen durch Lieder zum Erblühen.

Ernst Schornstein verabschiedete sich 1995 als Dirigent vom Musikverein Feldrennach mit einem wundervollen Frühjahrskonzert. Er hat 22 Jahre lang den musikalischen Erfolg des Vereins geprägt und immer wieder neue Impulse in den Konzerten gesetzt. Die Trennung war für ihn und die Musiker nicht leicht, deshalb ist er immer noch ein oft und gern gesehener Gast bei unseren Veranstaltungen. Auch bei seinem Ausscheiden achtete er darauf, das die "Harmonie" rechtzeitig nach einem neuen Dirigenten Ausschau halten konnte. Ähnlich wie bei den Berlinern Philharmoniekern wurde die Suche angegangen. Guido Schumm wurde nach Testproben mit 2 Bewerbern von den Musikern als neuer Dirigent gewählt. Er schaffte es schnell die tadellose Arbeit seines Vorgängers mit eben solchem Elan fortzusetzen und die Aktiven in ihrer Entscheidung zu bestätigen. Er übernahm auch die Ausbildung von Nachwuchsmusikern und leitet, nach dem Ausscheiden von Alfred Graf, seit diesem Jahr die Jugendkapelle.

Ebenfalls 1995 zeigte die Verwaltung ihr gutes Gespür für eine gelungene Veranstaltung. Die Kastelruther Spatzen kamen als Hauptattraktion zum Sommerfest. Der Straubenhardter Fanclub der Band machte dies möglich. Feldrennach wurde überrollt von ca.2000 Fans aus ganz Süddeutschland. Einen eben solchen Höhepunkt bildete Oswald Sattler 1998. Es gehört aber mehr als eine bekannte Gruppe dazu, um ein gelungenes Fest zu veranstalten. Hubschrauberrundflüge, Bungee-Jumping, Modeschauen, Automärkte und das wichtigste, die Auftritte der Gastkapellen aus nah und fern müssen gut organisiert sein. Das ist ein beachtlicher Erfolg, der nur in der Gemeinschaft und unter Mithilfe von Freunden und Gönnern möglich ist. Die Liste der selbstlosen Helferinnen und Helfern ist lang. In dieser viel zu kurzen Zusammenfassung der vielen Geschehnisse können sie die Früchte ihrer Unterstützung erkennen.

Aufgrund der zunehmenden Gewichtung zur Erziehung des Nachwuchses wurde auf Anraten von ehemaligen Verwaltungsmitgliedern ein zweiter Verein aus der Wiege gehoben. Der Förderverein des Musikvereins "Harmonie" Feldrennach e.V. kümmert sich besonders um die zahlreichen Jungmusiker. Auf extra Seiten unseres Onlineauftritts können sie mehr darüber erfahren.

Das Jubiläumsjahr soll alle ermutigen auch für die kommenden Jahre einen Teil ihrer Energie für die gemeinsamen Ziele des Musikvereins mit einzubringen. Zu diesen Zielen zählen für die "Harmonie" nicht nur die Erhaltung traditioneller musikalischer Werte sondern auch das Begehen neuer Wege in der modernen Blasmusik.